Die subtraktive Mischung

Das Gesetz der Subtraktiven Mischung findet, im Vergleich zur Additiven Mischung, an einer früheren Stelle der Wirkungskette zwischen Licht und Farbempfindung statt, nämlich im Materialbereich. Es bezieht sich auf das Absorptionsvermögen von lasierendem, also von transparentem Material. Benötigt werden Farbschichten in den 3 Subtraktiven Grundfarben (SubGrf) Gelb (Y), Magentarot (M) und Cyanblau (C). Als Basisfarbe wird die unbunte Grundfarbe Weiß (W) benötigt, um die Differenzwerte auszufüllen. Sie ist bei der Projektion eines Buntdias (Farbdias) in Gestalt des weißen Durchleuchtungslichtes vorhanden und beim Mehrfarbendruck oder beim Malen mit Aquarellfarben in Gestalt der weißen Papieroberfläche.

Aus den 4 Subtraktiven Grundfarben W, Y, M und C entstehen durch Zusammenwirken der Filterschichten die anderen 4 Grundfarben R (O), G, B (V) und S.

Jede bunte Filterschicht hat die Aufgabe, in einem Spektralbereich zu absorbieren und auf diese Weise die zugeordnete Empfindungskraft zu aktivieren. Von der Farbstoffmenge an einem Bildpunkt hängt es ab, wieviel von der Lichtenergie in der betreffenden Filterschicht absorbiert wird. Die gelbe Filterschicht absorbiert im kurzwelligen Bereich, die magentarote im mittelwelligen und die cyanblaue im langwelligen. So steuert die gelbe Farbschicht die Empfindungskraft Blau (Violettblau) aus, die magentarote die Empfindungskraft Grün und die cyanblaue die Empfindungskraft Rot (Orangerot).

Der nicht absorbierte Teil wird durchgelassen. Der Lichtstrahl für einen Bildpunkt durchdringt die drei bunten transparenten Filterschichten nacheinander. Da sie durchsichtig sind, findet nacheinander in jeder Filterschicht entsprechend der dort vorhandenen Farbstoffmenge die entsprechende Absorption statt. Der Teil des Lichtes, der übrig geblieben ist, nachdem die drei lasierenden Farbschichten passiert wurden, fällt entweder direkt als Farbreiz ins Auge des Betrachters oder er wird durch die weiße Papieroberfläche ins Auge reflektiert. Da in jeder Filterschicht die Absorption zwischen null und 100% variieren kann, ist es auch hier möglich, das Sehorgan zu veranlassen, die Farbenvielfalt hervorzubringen.

Die 8 extremen Empfindungsmöglichkeiten, also die 8 Grundfarben, entstehen bei der Subtraktiven Mischung auf folgende Weise:

Subtraktive Grundfarben

Farbempfindung

 

Keine

= W

SubGrf Y

= Y

SubGrf M

= M

SubGrf C

= C

SubGrf Y + M

= R (O)

SubGrf Y + C

= G

SubGrf M + C

= B (V)

SubGrf Y + M + C

= S

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